Rückblick zum dritten Impulsabend: „Gemeinwohl in der Stadt – Welchen Beitrag liefert Urbane Produktion in digitalen Zeiten?“ (30.03.)

vor 24 Monate
31.05.2022
Constanze Schmidt

Seit Projektbeginn beschäftigt sich das transzent mit den (Wechsel-)Wirkungen von Urbaner Produktion und ihrem Umfeld im Bergischen Städtedreieck. Hierzu haben wir zwei unterschiedliche Analysen durchgeführt: Die Wirkungsabschätzungs- (siehe Beitrag vom 29.04.2021) und die Konstellationsanalyse.

 

Hauptfragen sind dabei: Wie wirkt sich eine gemeinwohlorientierte Urbane Produktionsstätte auf das Gute Leben im Quartier aus? Was sind aber auch Faktoren im Umfeld und in der Region, die auf urbanen Produktionsstätten wechselseitig wirken? Und inwiefern können Produzierende durch diese gehemmt oder gestärkt werden?

 

Um beide Analysen miteinander zu verbinden und dabei einen Bezug zur Praxis herzustellen, haben wir daher über Zoom am 30.03.22 Alexander Kissing von der Graphikwerkstatt Ligarti aus Wuppertal eingeladen. Gemeinsam mit Ligarti haben wir einerseits über ihren Einfluss auf das Gemeinwohl im Quartier und andererseits über die Erfahrungen zu hemmenden und fördernden Faktoren für die Produktionsstätte gesprochen.

 

Ligarti zeichnet sich besonders durch ein hybrides Geschäftsmodell aus, das aus einem Online-Handel und einem stationären Ladenlokal im zentralen Luisenviertel besteht. Gerade in Zeiten des Einzelhandelsrückgangs liefert Ligarti ein hochinteressantes Konzept für Urbane Produktion in digitalen Zeiten.

 

Alexander Kissing berichtete dabei von den Vorteilen eines Ladenlokals als „Gegenkultur zum Digitalen“, das als Ort der Begegnung im Quartier dient. Dies habe Wirkungen auf die Gemeinschaft, die Beschäftigung, die Zufriedenheit, aber auch auf die Infrastruktur. Allerdings sei der Trend unaufhaltbar, Leute auch durch digitale Medien zu erreichen.  Hierbei wurden u.a. der Immobilienmarkt in Wuppertal und der starke Wettbewerb im Online-Geschäft als hemmende Faktoren genannt. Hingegen seien die Nähe zum Quartier bzw. der Austausch mit den Menschen vor Ort und die Wachstumschancen im Online-Handel fördernde Faktoren für Urbane Produktion.

 

Während der anschließenden Diskussionsrunde kamen viele spannende Fragen auf wie z.B.: Gibt es einen neuen Typ von Produktion, der positiv auf sein Umfeld wirkt und der gleichzeitig auch positiv von seinem Umfeld profitiert? Was braucht ein zukünftiges Stadtquartier für Räume, wenn sich das Freizeit- und Arbeitsverhalten verändert? Und was braucht es für Bedingungen, wenn Urbane Produktionsstätten zukünftig als Teil des Quartiers stärker mit dem Quartier kommunizieren?

 

Abschließend danken wir Alexander Kissing von Ligarti für die spannenden Einblicke und allen Gästen für das Zuhören und die anschließende fruchtbare Diskussion.

 

Wenn du neugierig auf Urbane Produktion in digitalen Zeiten geworden bist, findest du hier den Link zur Aufzeichnung.

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