Rückblick: Pilzzucht in der Stadt - Symbiosen zum Selbermachen

vor 23 Monate
06.07.2022
Maximilian Schmies

In 3 Worten: Worum ging's...?

#speisepilze

#regionalesymbiosen

#vomblumenkastenzumbusinesscase

 

 

... und ausführlich?

Ob Austernpilz, Rosenseitling, Shii-Take, Pfifferling oder Champignon: edle Speisepilze sind zur Zeit in aller Munde! In vielen Städten schießen neue und ambitionierte kleine Pilzfarmen aus dem Boden. Kreative Städter:innen versuchen sich mit viel Experimentierfreude daran hochwertige Lebensmittel anzubauen und leisten damit einen kleinen Beitrag zur regionalen Versorgung.

 

Im zweistündigen Onlineworkshop luden das Team der Neuen Urbanen Produktion und seine Gäste im April mehr als 30 Teilnehmer:innen zu einer Reise ins Reich der Pilze! 

 

Im ersten Teil machten wir uns dafür die Hände schmutzig. Denn Speisepilze lassen sich leicht in Haus und Garten selbst anbauen. Unter der fachkundigen Anleitung von Pilzexperte Alexander van Burgeler lernten wir das kleine Einmaleins der Pilzzucht im Blumenkasten kennen. Mithilfe der Anzuchtsets von der Kölner Manufaktur Pilzwald entstanden so zahlreiche kleine Pilzmanufakturen vor den heimischen Bildschirmen. 

 

Im zweiten Teil des Workshops weiteten wir den Blick und betrachteten die Pilzzucht als Business Case: Warum steckt in Pilzen so ein großes Potential für Kreislaufwirtschaft und eine nachhaltige urbane Landwirtschaft der Zukunft? Worauf ist zu achten, wenn man mit dem Gedanken spielt eine Pilzmanufaktur zu gründen? Wir warfen einen Blick hinter die Kulissen der Pilzwald Manufaktur, lernten die Unternehmensstory kennen und diskutierten gemeinsam mit Jana Nicolas vom Wuppertal Institut, wie durch solche Vorreiter die Landwirtschaft in Zukunft nachhaltiger, regionaler und urbaner werden kann

 

Der Workshop wurde als Livestream aus der Gläsernen Werkstatt in Solingen gesendet - einem spannenden Möglichkeitsraum für urbane Manufakturen. Wann, wo und durch wen das erste Bergische Pilzlabor entstehen könnte, darüber tauschten wir zum Abschluss Ideen aus mit Almuth Finke von der Stadtentwicklungsgesellschaft Solingen. 

 

Wer?

8 Studiostrahler, 2 Kameras, 30 Pilzenthusiast:innen vor den heimischen Bildschirmen, 1200 Quadratmeter gläserne Werkstattfläche, Abermillionen Pilzsporen im Nährsubstrat, 10 Tage Wachstumsphase, ein Hochgenuss!

 

 

Der größte Aha-Effekt?

Nicht alle Pilze lassen sich isoliert im urbanen Raum landwirtschaftlich züchten. Steinpilze etwa können nur in Symbiose mit Bäumen gedeihen und benötigen ein intaktes Ökosystem um sich.

 

 

Was hielten wir am Ende in den Händen?

Einen unscheinbaren Blumenkasten geimpft mit Pilzsporen - und schon einige Wochen später die ersten selbst gezogenen kulinarischen Leckerbissen!

 

 

Spotlight auf die Expert:innen:

 

Alexander van Burgeler (PilzWald)

Alex ist Mikrobiologe, passionierter Pilzsammler, Petrischalen-Enthusiast und Gründer der PilzWald Manufaktur. Er kümmert sich vorwiegend um die Entwicklung unserer Sortenvielfalt und ist ständig auf der Suche nach neuen Ideen für den Anbau. Als echter Mykologe interessiert er sich nicht nur für Pilze im Wald sondern auch für Myzel-Reinkulturen und wie man Pilze selbst zu Hause und im Garten anbauen kann. In unseren Wäldern tankt er Kraft und lässt sich von der Natur für neue Ideen inspirieren.

 

https://pilzwald.de

 

 

Jana Nicolas (InSym | Wuppertal Institut)

Jana Nicolas erforscht am Wuppertal Institut in der Abteilung Kreislaufwirtschaft, wie Unternehmen effizienter recyceln und Ressourcen schonen können, auch mit Hilfe von digitalen Tools. Ein Steckenpferd ist dabei die urbane Pilzzucht: denn vom Nährsubstrat aus Kaffeesatz, über die Produktion in leerstehenden Industriehallen bis hin zur regionalen Gastronomie können hier verschiedene Unternehmensformen in einem symbiotischen Kreislauf zusammenfinden. 

 

https://wupperinst.org/c/wi/c/s/cd/1503

 

 

Almuth Finke (Gläserne Werkstatt | Stadtentwicklungsgesellschaft Solingen)

Mitten im Herzen der Solinger Innenstadt entsteht die Gläserne Werkstatt: Ein lebendiger Marktplatz für das, was vor unserer Haustür – in Solingen und in der Region – hochwertig und nachhaltig entwickelt und produziert wird. Ein kreativer Ort, an dem Ideen wachsen können. Almuth Finke ist gelernte Goldschmiedemeisterin und hat es sich zur Aufgabe gemacht die Gläserne Werkstatt mit innovativen und regional verwurzelten Unternehmungen und Projekten zu einem lebendigen Ort zu erwecken.

 

https://www.seg-solingen.de/projekte/glaeserne-werkstatt

 

 

Moderation: Anne Gebuhr (Bergische Gesellschaft)

 

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