Seit einer ganzen Weile wird die ehemalige Gepäckabfertigung des Mirker Bahnhofs umtriebig saniert und renoviert. Woche für Woche schreiten Ehrenamtliche zur Tat, um die Vision einer Offenen Werkstatt für das Quartier zu realisieren! Schon bald steht die Innutzungnahme an und die Utopiawerkstadt wird zu einem lebendigen Lern- und Begegnungsort und Schauplatz von Weiterbildungen, Bauprojekten und handwerklichen Ambitionen.
Doch wie wird aus einer Baustelle eigentlich eine lebendige und offene Werkstatt für Alle? Diese Frage stand im Fokus des vierten NUP-Impulsabends, der am 22. Juli 2022 in Utopiastadt über die Bühne ging. Mit dabei: die Teams der beiden Utopiastadt-Förderprojekte "Neue Urbane Produktion" und "DigIT_Campus", das Team hinter der Utopiawerkstadt - und natürlich neugierige Menschen und künftige Nutzer:innen, die auf diese Weise an die Offene Werkstatt herangeführt wurden.
Ralf Gloerfeld, Vorstand des Utopiastadt Fördervereins, gab zu Beginn einen Einblick in die Entstehungsgeschichte der Utopiawerkstadt. Diese ist nämlich keine neue Vision, sondern bereits seit den Anfangstagen fester Bestandteil von Utopiastadt und bis dato im Hauptgebäude des Bahnhofs angesiedelt. Im Zuge der Sanierung des Bahnhofs wurde der Platz knapper und der offene Betrieb kam in den letzten Jahren mehr und mehr zum Erliegen. Zeitgleich begann im Jahre 2017 in der benachbarten Gepäckabfertigung ein ambitioniertes und fast vollständig vom Ehrenamt getragenes Sanierungsvorhaben. In unzähligen Stunden schweisstreibender Arbeit wurden Wände herausgerissen, Fenster aufgearbeitet, marode Dachbalken ausgetauscht und Heizungen installiert - und jeder Schritt fein säuberlich auf www.bahnhofssanierung.de dokumentiert.
Im Anschluss besichtigten wir mit den künftigen Nutzer:innen und Nachbar:innen der Offenen Werkstatt die Baustelle und lernten die Räumlichkeiten kennen. In einem interaktiven Stationenrundgang widmeten wir uns in kleinen Gruppen einigen zentralen Fragezeichen auf dem Weg in eine offene, lebendige und utopische Werkstatt für Alle:
- Hereinspaziert! Wie präsentiert sich die Werkstatt nach Außen und lädt zur Teilhabe ein?
- Struktur muss sein! Wie, wann und zu welchen Konditionen kann man die Werkstatt nutzen?
- Wo gehobelt wird da fallen Späne! Wie garantieren wir für Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit?
- Zusammen Wachsen! Wie fördern wir Gemeinschaftsgefühl, Austausch und Kollaboration?
- Handwerkliche Bildung! Wie kann die Werkstatt auch für kleine und mittlere Unternehmen aus der Umgebung ein Gewinn sein?
Angeregt durch diese Impulse entstand ein kreativer und engagierter Austausch, der bei allen Anwesenden große Lust weckte, die kommenden Entwicklungsschritte gemeinsam anzugehen!
Die Mitschriften werden nun gesichtet und mit den Ergebnissen einer ersten Workshopreihe aus dem Jahr 2016 zusammengeführt. Gemeinsam bilden sie eine Richtschnur auf dem anstehenden Weg hin zur Eröffnung der Utopiawerkstadt!
Der Impulsabend wurde gemeinsam realisiert durch:
Ralf Gloerfeld
Vorstand des Fördervereins Utopiastadt und Werkstatt-Utopist der ersten Stunde
Das Projekt Neue Urbane Produktion fördert und vernetzt Produktionsstätten im Bergischen Städtedreieck. Gemeinsam sollen somit soziale und ökologische Innovationen für Urbane Produktion und die Stadt der Zukunft entwickelt werden.
Das JOBSTARTER plus-Projekt „DigIT_Campus - Das Bauhandwerk der Zukunft“ unterstützt kleine und mittlere Unternehmen des Bauhandwerks im Bergischen Städtedreieck dabei, ihre Aus- und Weiterbildung an die Bedarfe der Digitalisierung anzupassen und diese so in allen Bauprojektphasen zu integrieren.