Das NUP-Team on Tour

vor 3 Jahre
31.08.2021
Pauline Overath

Am 12. August machte sich das Projekt-Team der Neuen Urbanen Produktion auf, um verschiedene Orte Urbaner Produktion in der Region zu besuchen. Durch mehrere Exkursionen möchten wir mit beispielhaften Projekten und spannenden Akteuren der Urbanen Produktion in den Austausch treten, um somit viele interessante Einblicke zu den Herausforderungen, Merkmalen und Chancen von Urbaner Produktion zu erhalten.

 

Der Tag startete mit dem Besuch der von UrbaneProduktion.ruhr initierten Wanderausstellung „Urbane Produktion – Produktion zurück in die Stadt?!“ in den Räumlichkeiten der St. Joseph Kirche in Gelsenkirchen-Schalke. Die Kirche dient jedoch nicht nur als Ausstellungsraum, sondern wird im Rahmen einer Zwischennutzung derzeit vom Projekt Walnuss & Gewebe sowie Materialverwaltung on Tour als Reallabor zur zukunftsorientierten Quartiersentwicklung genutzt.

Die Wanderausstellung ist mittlerweile weitergezogen und macht Halt in Wuppertal, wo sie noch bis zum 3. September in der Rathaus Galerie besucht werden kann. Neben den spannenden Einblicken der Ausstellung selbst kam es auch zu einem intensiven Austausch mit Jan Bunse von den Urbanisten und Kerstin Meyer vom Institut Arbeit und Technik. Beide sind Teil des UrbaneProduktion.ruhr-Teams und betreuen die Ausstellung mit. Dabei ging es um Themen wie die Herausforderungen bei der Zwischen- und Nachnutzung von Leerständen oder welche positiven Wirkungen gemeinwohlorientierte Urbane Produktionen auf die Quartiersentwicklung entfalten können.

 

Im Anschluss besuchte das NUP-Team die KoFabrik in Bochum, eine ehemalige Eisenhütte, die zum Ort der Begegnung, der gemeinwohlorientierten Arbeit und des aktiven Austauschs zwischen Nachbar*innen, „Projektmacher*innen“ und Unternehmen im Quartier umgestaltet wird. Henry Beierlorzer, Geschäftsführer der KoFabrik, führte das Team durch die Räumlichkeiten und gab interessante Einblicke in die Entstehungsgeschichte der KoFabrik, Hürden, die bewältigt wurden und die aktuellen Mieter*innen. Hier wurde deutlich, wie Urbane Innovationsorte positiv auf das direkte Quartier einwirken können und dabei Synergien mit der unmittelbaren Nachbarschaft bilden.

 

Aus den Gesprächen an beiden Exkursionsorten wurde deutlich, dass bei gemeinwohlorientierten Stätten die Produktion selbst nicht immer im Fokus steht. Vielmehr geht es um das Schaffen von Möglichkeitsräumen zum Ausprobieren für die Nachbarschaft und zur Entwicklung neuer Ideen und Visionen für das eigene Quartier.  

 

Am 18. August fand schließlich ein digitaler Austausch mit Julia Krayer von der DEZENTRALE Dortmund statt. Die DEZENTRALE, ein Projekt des Fraunhofer-Instituts UMSICHT, besteht als offene Werkstatt für Interessierte und Engagierte mit einem Fokus auf digitaler Fertigung und biologischen Experimenten (FabLab & BioLab). Neben dem spannenden Einblick in die Geschichte und Struktur der DEZENTRALE, hat uns der Austausch vor allem die Herausforderungen aufgezeigt, vor denen selbst etablierte offene Quartierswerkstätten und -labore stehen: Anschlussfinanzierungen, die langfristige Verstetigung des Projekts sowie der (personelle) Mehraufwand, der mit einer gemeinwohlorientierten Arbeit einhergeht, stellen immer wieder große Hürden dar

 

Insgesamt war der Austausch mit allen drei Urbanen Produktions- und Innovationsorten ein wichtiger und inspirierender Schritt für unser Projekt, um zu verstehen, wie gemeinwohlorientierte Urbane Produktion aussehen kann, vor welchen Herausforderungen Urbane Produktionsstätten stehen und welche positiven Wirkungen sie für das Quartier entfalten können.

 

 

Nähere Informationen zu den besuchten Produktionsstätten und Innovationsorten findest Du hier:

 

UrbaneProduktion.ruhr besteht seit 2016 als Projekt der Wirtschaftsförderung Gelsenkirchen, dem Institut Arbeit und Technik, den Urbanisten, der Wirtschaftsentwicklung Bochum sowie der Hochschule Bochum und dient der Erprobung und Erforschung von materieller Produktion im Ruhrgebiet.

Mehr Infos zum Projekt UrbaneProduktion.ruhr

 

KoFabrik: Die seit 2018 in der Entwicklung stehende KoFabrik wird von der gemeinnützigen Projektgesellschaft Urbane Nachbarschaft Imbuschplatz gGmbH koordiniert und soll als Projekt der Montag Stiftung Urbane Räume aktiv zur Quartiersentwicklung beitragen und die Vernetzung und Arbeit von aktiven Initiativen und Menschen in der Nachbarschaft fördern.

Mehr Infos zur KoFabrik

 

Dezentrale Dortmund: Die DEZENTRALE Dortmund, ein Projekt von Fraunhofer UMSICHT, besteht als Gemeinschaftslabor für Zukunftsfragen und ermöglicht den Austausch, die Wissensvermittlung und die gemeinsame Ideen-Konkretisierung von engagierten Menschen aus dem Quartier. Die DEZENTRALE verfügt über zwei offene Werkstätten, das FabLab sowie das BioLab.

Mehr Infos zur DEZENTRALE

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